Dienstag, 3. November 2015

Kriminalsonett i

Kriminalsonett i: Beweisführung

Der Staatsanwalt erörtert das Geschehen:
»Frau M., Sie stachen auf den Gatten ein,
dann hackten Sie ihn kunstvoll kurz und klein,
mit einem Messer, wie Sie hier eins sehen.«

Er hält es hoch und lächelt sehr gemein.
»Nun wolln wir zur Entsorgung übergehen:
Sie schmissen seinen Kopf, den Rumpf, die Zehen,
die Arme und die Beine in den Rhein.

Dann wuschen Sie sich Ihre beiden Hände
(wer noch zwei Hände hat, dem geht es gut),
Sie wischten resolut das Blut vom Hut,

und fuhren frohgemut nach Hause. Ende.«
Da ruft M.: »Quatsch! So war es nicht, i wo! Der
Mann liegt doch nicht im Rhein, nein! (In der Oder.)«

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