Für die Titanic habe ich einen kleinen Weihnachtsspaziergang mit Joseph von Eichendorff unternommen.
Das Gedicht der herrschenden Klasse
Magna voluisse satis est.
Donnerstag, 24. Dezember 2020
Anderswo (19)
Freitag, 27. November 2020
Nachruf auf ein Smartphone
Mein lieber Freund, es tut mir leid:
Ich lege dich zur Seite.
Wir hatten eine schöne Zeit,
doch schließlich ist es jetzt so weit:
Ich such, verzeih!, das Weite.
Dein Äußres war's, was für dich sprach;
dein Inneres nicht minder!
Doch leider ließ dein Akku nach,
und müde keuchtest du: »Gemach!«
bei jedem Match auf Tinder.
Ich wagte darum jetzt den Schritt,
dich endlich abzulösen. –
Nun darfst du selig und zu dritt
in irgendeiner Kiste mit
den andern alten Dingern dösen.
Ich lege dich zur Seite.
Wir hatten eine schöne Zeit,
doch schließlich ist es jetzt so weit:
Ich such, verzeih!, das Weite.
Dein Äußres war's, was für dich sprach;
dein Inneres nicht minder!
Doch leider ließ dein Akku nach,
und müde keuchtest du: »Gemach!«
bei jedem Match auf Tinder.
Ich wagte darum jetzt den Schritt,
dich endlich abzulösen. –
Nun darfst du selig und zu dritt
in irgendeiner Kiste mit
den andern alten Dingern dösen.
Samstag, 21. November 2020
Anderswo (18)
In der neuen Ausgabe #28 von Das Gedicht namens Die Wiederentdeckung der Liebe stehen neben zahllosen Gedichten von u. a. Jan Wagner, Kerstin Hensel und Carsten Stephan auch zwei von mir, nämlich: Gesang eines verliebten Fischverkäufers und das mit einem nicht ganz so aussagekräftigen Titel versehene Lied.
Montag, 26. Oktober 2020
Montag, 19. Oktober 2020
Kindersonett: Der Zombie
Der
Zombie ruht
am
Tag. Er wacht
nur
in der Nacht
und
sucht nach Blut.
Er
(kurz und gut)
gehört
mit Macht
bespuckt,
verlacht
und
ausgebuht.
Der
Zombie – nein,
was
sag ich hier?
Das
kann nicht sein –
ich
korrigier
mich,
denn ich mein
ja
den Vampir!
Dienstag, 29. September 2020
Anderswo (16)
Für die Eisenbart & Meisendraht-Sendung zum Thema Langeweile habe ich den Film Titanic und Schillers Lied von der Glocke leicht verkürzt bedichtet und vorgelesen.
Freitag, 25. September 2020
Anderswo (15)
In der Oktoberausgabe der Titanic findet sich ein Gedicht von mir zur Cancel Culture und ihren fatalen Folgen namens »Nachruf auf einen konservativen Kolumnisten«.
Dienstag, 1. September 2020
Kurze Ballade
Der Knabe im Moor
der Natur
klagt: »Wo bin
ich denn nur?«
Eulen schrein,
Kälte klirrt,
Geister ... – Nein,
das hier wird
ihm zu bunt.
Er ist klug,
flüchtet, und
da der Spuk
ihn im Trab
dann verlor,
spricht der Knab:
»Nevermoor!«
Sonntag, 23. August 2020
Mittwoch, 12. August 2020
Sonett auf ein zertretenes Tier
O
Schnake! Du hast viele Namen: Schneider
und
Mückenhengst und Schuster. Tja, und wer
Insektenforscher
ist, der kennt noch mehr.
Doch
darum soll es hier nicht gehen: Leider
fand
ich dich heut im Treppenhause recht
beschädigt
vor und höchstens halb am Leben;
dein
Körper auf der letzten Stufe neben
den
abgetrennten Gliedern. Das war schlecht
und
tat mir leid. Ich schloss die Wohnung auf
und
griff mit meinen noch intakten Händen
zum
Staubsauger, um dich nun endlich rauf
ins
Schnaken-/Schneider-Paradies zu senden.
Da
bist du, vom Gebläse angezogen,
zum
ersten Male flügellos geflogen.
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