Mittwoch, 31. Januar 2018

Der Transfer-Coup

Der Transfer-Coup

Sein Wechsel klappte über Nacht.
    Zum Finanziellen: kein Satz.
Die Presse schrieb, er käm mit Macht
als 6, als 10 sowie als 8
    und links wie rechts zum Einsatz.
Er lobte (teils auf deutsch!) die Fans
bei seiner Pressekonferenz.

Das Youtube-Video gefiel:
    Sein Schuss war fest, ja: bleiern;
das Auge gut, der Stil skurril.
Er traf im ersten Freundschaftsspiel,
    doch stolperte beim Feiern.
Es dauerte nur Stunden bis
zur Diagnose – Kreuzbandriss.

Drum fehlte er sehr lang verletzt,
    doch rekonvaleszierte,
und hätt nun gerne eingenetzt,
bloß: wurde auf die Bank gesetzt.
Das hat ihn leider so vergrätzt,
dass er (sonst säß er dort noch jetzt)
    bei Twitter lamentierte.
Er floh nach einem halben Jahr.
Dann holte man den nächsten Star.

Mittwoch, 3. Januar 2018

Fischerweise

Fischerweise
Für Schlechta und Schubert

Herrn Fischer fechten Sorgen
und Kram wie Gram nicht an,
drum fährt er jeden Morgen
als Schaffner mit der Bahn.

Da lagert rings noch Friede
im Zug aus Offenbach;
er ruft mit seinem Liede
die müden Pendler wach.

Er schreitet stramm zu Werke,
mit stolzgeschwellter Brust:
Die Arbeit gibt ihm Stärke,
die Stärke Lebenslust.

Wenn wer aus dem Gewimmel
sich falsch zu fahren traut,
dann gnad' ihm Gott im Bimmel,
dann wird Herr Fischer laut. –

Des Zuges Bremsen gellen,
dann wirft er resolut
den ärmlichen Gesellen
tief in des Maines Flut.

Betrüger, spar die Tücke,
er ist ein schlauer Wicht:
Spiel nicht mit deinem Glücke,
Herrn Fischer narrst du nicht!